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Eine kleine App-Kritik (15): HAZta la vista

Sie kennen diesen doofen Fußballer-Witz, warum alle  Fußballer Models als Freundinnen haben? Falls nein, die Antwort lautet: weil sie es können. Das steht hier nicht, weil ich den Witz so brüllend komisch fände, sondern weil diese Weil-man-es-kann-Logik auch etwas anderes gut trifft. Warum hat man ein iPad, warum spielt man mit irgendwelchen Videos und interaktivem Zeugs rum? Weil man es kann. Wenn dann ab und an ein inhaltlicher Mehrwert dazu kommt, umso besser. Zumindest aber steht fest: Nur zum drögen konsumieren von Texten und Bildern braucht man kein Tablet.

Das sollte man vor Augen haben, wenn man eine App konzipiert. Vielleicht ticken Hannoveraner ja generell etwas trockener, was man Niedersachsen gerne nachsagt. Und vielleicht liegt es an dieser Trockenheit, dass man bei der HAZ den Spielzeug-Gedanken außen vor gelassen hat, als man eine App erstellt hat, die sich „HAZ 24“  nennt und wohl eine Art Hybridmodell zwischen offenem Netz und klassischer Tageszeitung sein soll. Das ist erst einmal nichts Ungewöhnliches, auch die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Welt“ fahren eine ähnliche Strategie. Ein Onlinemagazin, das auf der Tageszeitung aufbaut, seltener als das Web, aber natürlich viel öfter als die Zeitung aktualisiert wird und die tabletüblichen Spielereien…

 

…nein, die genau nicht enthält. „HAZ 24“ ist ein multimediales Spielzeug in Monomedia. Zumindest in den beiden Ausgaben, die ich habe: nichts von Spielereien zu sehen, keine Videos, keine Animation, kurzum nichts von dem, weswegen man so ein iPad gerne in die Hand nimmt und auch eine App kauft.  Was wäre denn ein Kaufgrund für eine App? Sie müsste sich in irgendeiner Weise von dem absetzen, was man auch im „kostenlosen“ Internet bekommt. Genau das aber bietet die HAZ nicht. Sie besteht größtenteils aus: Überschrift, Text, Bild. Das alles ist vermutlich solide gemacht und direkt zum Aussetzen findet man ja auch nichts. Aber reicht es, wenn man nichts zum Aussetzen findet?

Vermutlich nicht. Und solange sich daran nichts ändert, heißt es vermutlich: Hazta la vista.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. theObserver

    Ich kenne die Apps der Haz nicht, habe aber gelesen, dass die Kollegen ein wöchentliches iPad-Magazin produzieren. Es heißt „Sonntag“. Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe (und die Werbeversprechen tatsächlich eingelöst werden), ist das so etwas, was Sie suchen.

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