You are currently viewing Mein Telekom-Tagebuch (2): Neues aus dem Geheimbund

Mein Telekom-Tagebuch (2): Neues aus dem Geheimbund

19. September: Lerne, dass sie bei der Telekom_hilft-Truppe auch dann gute Laune versprühen, wenn es eigentlich gar keinen Grund gibt, guter Laune zu sein. Geht aber vermutlich nicht anders, wenn man Tag für Tag unglaubliche Dinge einer staunenden Kundschaft erklären muss, für die man nix kann und über die man vermutlich selbst kotzen möchte. Telekom-Tag 19 beginnt jedenfalls mit einem Tweet, bei dem man sofort die zurückliegenden 18 Tage vergisst.

Überlege kurzfristig, ob der Tweet leichte Spurenelemente von Ironie enthält. Glaube dann aber wieder fest an die völlige Ironiebefreitheit von ehemaligen Staatsbetrieben. Beschließe deshalb, zu lächeln und mir von der Telekom mal richtig ordentlich gute Stimmung machen zu lassen. Warte deshalb auf in DM angekündigten Anruf.

14 Uhr: Anruf kommt. Dame am anderen Ende der Leitung würde vermutlich sogar Selbstmordkandidaten wieder aufrichten. Klingt überaus fröhlich, ernsthaft gut gelaunt. Beschließe, beim nächsten Mal Maybrit Illner zu fragen, welche Drogen ihr Mann an die Mitarbeiter ausgibt. Solche will ich auch!

14.10 Uhr: Nach kurzen Exkursionen darüber, dass erstaunlich viele Menschen ein Telefon namens iPhone 5 haben wollen (den Namen muss ich merken, scheint neu zu sein), kommt der Kern der Sache. Bei der Telekom ist eine Datenbank kaputt. Darum konnte der Kollege von Igelputz auch nicht nachschauen. Wenn ich das recht verstehe, dann kann die Telekom momentan nicht eine einzigen Neuanschluss vernünftig ausführen.

14.11 Uhr: Nachfrage ergibt: Ich verstehe wohl richtig.

14.12 Uhr: T-Dame meint, am Montag sollte die Datenbank wieder gehen. Dann schaut sie sofort nach. Überschlage kurz: Zwischen Auftrag und der Feststellung, ob der Antrag auch angekommen ist, liegen dann 24 Tage. Aber man soll ja nichjt klagen, in der DDR haben Menschen viele Jahr auf ihr Telefon gewartet.

15 Uhr: Stelle fest, dass der Mailkontakt zum Kundenservice offenbar zum Erliegen gekommen ist. Jetzt heißt es, alle Kräfte zu bündeln und sich voll auf die Twitter-Dame zu konzentrieren! Ob ich ihr Blumen schicken soll?

17 Uhr: Habe Geheimbund gegründet. Anonyme Telekom-Opfer. Erstes Mitglied will aufgenommen werden, obwohl es a.) bereits nach 3 Wochen und schon nach zwei telefonischen Nachfragen eine Auftragsbestätigung und b.) auch einen Termin hat. 20.9., zwischen 14 und 16 Uhr. Überlege ernsthaft, die Aufnahme zu verweigern, entscheide mich dann aber anders. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen!

20. September, 12 Uhr: Herr Obermann hat anscheinend wieder Dienstdrogen ausgegeben. Die fröhliche Frau von gestern ruft wieder an. Teilt mit, dass die Datenbank kaputt ist. Hat aber trotzdem woanders nachgeschaut. Demnach hat es mich nie gegeben. Also, meinen Auftrag nicht. Weg. Aufgelöst im Obermann-Nirvana und den Nebel der Illner. Oder so. Die lustige Frau verspricht aber, mich am Montag wieder anzurufen, wenn die Datenbank wieder geht. Dann wird sie meinen Auftrag höchstpersönlich nochmal neu aufnehmen. Wage die Frage nicht zu stellen, was eigentlich passiert, wenn die Datenbank am Montag nicht geht.

19 Uhr: Mitteilung vom Geheimbundmitglied. Telekom hat heutigen Termin nicht wahrgenommen. Kein Telefon, kein Internet, kein Radio, kein Fernsehen. Begründung keine, offizielle Absage auch nicht. Man sollte über eine Ehrenitgliedschaft nachdenken, das ist schon ganz nah an meiner eigenen Geschichte. Oder aber einfach nur: Telekom im täglichen Leben.

(Fortsetzung folgt leider).

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Moki

    Nicht mehr freundlich sein, sondern mit dem Abbruch der Geschäftsbeziehungen drohen!

  2. claudine

    Telekom_hilft ist, kann ich als Nicht-T-Kundin sagen, tatsächlich immer ein Lichtblick auf Twitter. Mir haben sie zum Beispiel einen super Tipp für Mückenstiche gegen: Zahnpasta. Wirkt 1A.

    Fernsehen brauchst Du nicht, wenn doch gibt es bei Saturn einen Receiver mit Antenne für 60 Euro. Und der Aldistick ist auch passabel. (Ähnliche Situation hier nach einem Umzug, man braucht den Sch… nicht wirklich.)

  3. einfachnurbastian

    Das muss irgendwie Glückssache sein, egal bei welchem Anbieter.
    Mein Bruder wollte für seine Studentenbude KabelBW beauftragen, letztendlich haben die dann knapp ein halbes Jahr gebraucht, nur um festzustellen, dass sie in dem Haus leider keinen Anschluss anbieten können.
    Als ich dann umgezogen bin, hab ich’s trotz solch schlechter Erfahrungsberichte bei KabelBW probiert (einfach nur wegen der 100MBit-Leitung), und siehe da: Dienstag bestellt, Donnerstag kam der Handwerker pünktlich und hat innerhalb von 30min Internet, Fernsehen und Telefon angeschlossen, installiert und freigeschaltet.
    Mieses Karma vielleicht? 😉

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.