Eine kleine App-Kritik (5): So wird das gemacht!

Gut, man könnte jetzt das Übliche sagen: Es ist die ARD, da ist viel Geld da, da ist viel Zeit und Personal da. Trotzdem kommt man nicht daran vorbei, als die beiden Tagesschau-Apps für iPhone und iPad erstmal als das Beste zu bezeichnen, was in dem Genre in Deutschland derzeit auf dem Markt ist. Die App ist exakt so, wie man sie sich wünscht. Übersichtlich, sehr funktional, intuitiv zu bedienen, voll mit sinnvollem und gutem Inhalt und noch dazu auch optisch edel.

Im Übrigen erledigt die App der Tagesschau auch vieles der Verlegerkritik quasi im Vorbeigehen. Inhaltlich bietet die Tagesschau nichs anderes als was sie noch sonst auch bieten würde, nämlich eine Kombination aus Texten und Bewegtbild (man darf ja den Teletext wohl auch als Text bezeichnen, ohne gleich von „Presse“ zu reden). Sie macht das richtig gut und – mit Verlaub – auch sehr besser als die Kollegen in den Verlagen. Das muss übrigens keine Selbstverständlichkeit sein, man sehe sich dafür nur zum Vergleich mal die App der „Tagesschau“ des Schweizer Fernsehens an, die nicht im Ansatz mit der ARD konkurrieren kann. Vom ORF wiederum gibt es noch gar keine.

Also, kurz zusammengefasst: Bei mir hat die ARD gerade mächtig gepunktet — und das Verhalten vieler Verlage kommt mir gerade unfassbar larmoyant vor. Bringt selbst mal sowas auf den Markt, anstatt immer nur zu jammern und zu betonen, wie unersetzlich ihr seid.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Sebastian

    Ich möchte noch im Vorbeigehen erwähnen, dass im Gegensatz zu vielen Verlagen (FAZ, Springer, etc.) die Anwendung der Tagesschau zeitgleich auf Android erschienen ist. Das Betriebssystem, dass eine deutlich höhere Reichweite als iOS von Apple hat. Werde ich sowieso nicht verstehen, wieso man, wenn man überhaupt Anwendungen programmiert anstatt sinnvoll nutzbarer Webseiten, nicht gleich für alle gängigen mobilen OS programmiert.

  2. Florian

    Die Grafiken (allen voran die Überschrift ‚Tagesschau‘) wirken auf mich unsauber, so als hätte man zur Gestaltung schlechtere Pixelbilder anstatt Vektor-Grafiken benutzt. Muss ich allerdings noch weiter testen.

  3. Markus

    Ich schließe mich meinem Vorredner Sebastian an. Apple hat mit seinem in sich geschlossenem System wohl schon den Anschluß verpasst. Android hat schon lange überholt, und es gibt gar nicht soviele iOS-Nutzer. ARD macht alles richtig: Nicht nur an iPhone und iPad User denken, sondern zeitgleich Apps für anderere anbieten.

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