Online und seine Qualitäten

Bauchgefühl – aber das ist ja nicht immer das Schlechteste: Ich werde den Eindruck nicht los, als würden wir beim Thema Online/Multimedia seit Ausbruch des Zwonull-Wahns zu sehr über technische Applikationen und das ganze Partizipationsgedöns reden, als über das, was auch im digitalen Zeitalter immer noch am meisten zählt für den Erfolg eines journalistischen Angebots: Qualität, Kreativität, Originalität. Andersrum gesagt: Wenn – siehe Eintrag unten – Focus Online im Medium Magazin ankündigt, man wolle ernsthaft den Spiegel als unumstrittenen Marktführer attackieren, dann wird das nur über diese tradierten Werte aus der Old School gehen. Inhalt ist es immer noch, der zählt. Und weniger der technische Schnickschnack. Möglicherweise ist es exakt das, was mich an den vielen Ankündigungen und Repositionierungen der letzten Monate stört: Ich habe viele gehört, die völlig neuartiges Communityzwonullmachesensiemit-Web-Zeugs angekündigt haben. Ich habe keinen in Erinnerung, der gesagt hätte, er wolle sich auf journalistische Inhalte und deren Qualität konzentrieren – obwohl einige es wirklich ganz bitter nötig hätten.

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