Der Erkenntniswert von Galerien

Der FC Bayern steht gerade vor der heißen Phase der Saison. Einen Titel hat man schon, der zweite ist fast sicher und der dritte ist zumindest in Reichweite. Gute Truppe also, die in München kickt – kaum Grund, großartige Veränderungen vorzunehmen. Wirklich spannend ist momentan nur die Frage: Wird Rensing die Nummer 1 oder holt man doch einen anderen Kahn-Ersatz?

Man kann daraus einen 20-Zeiler machen – oder aber eine 12teilige Bildergalerie. Man nehme dazu ein Foto vom aktuellen Ersatzkeeper und vier mehr oder minder wahllose Bilder von anderen Keepern, die als Nummer zwei hinter der künftigen Nummer eins kicken, vorausgesetzt, die jetzige Nummer zwei wird wirklich Nummer 1. Weil man mit fünf Bildern aber schlecht eine Galerie machen kann, nimmt man noch ein paar andere Fotos von Spielern, deren Zukunft noch nicht geklärt ist. Und man nimmt noch ein Bild von einem, von dem man weiß, dass er gehen wird (Schlaudraff), aber man noch nicht weiß, wer ihm nachkommen wird. Weil das immer noch alles ziemlich unspektakulär ist, schreibe man drüber: Der FC Bayern in der heißen Phase. Und schon hat man statt einer ziemlich substanzlosen Meldung eine Galerie mit 12 Klicks.

So geht Onlinejournalismus – wenn man statt Inhalten Klicks im Auge hat.

Update: Die Kollegen vom Münchner Merkur haben heute ebenfalls das kickende Personal in München personalisiert. Für sinngemäß denselben Inhalt benötigten die Kollegen nicht mal 15 Zeilen. (leider nicht online).

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