Liebe PNP…

…natürlich ist es ziemlich naheliegend, wenn man zu der Leistung eines Sportlers, die vor allem auf dessen Ausdauer basiert, eine Überschrift macht, wie ihr sie sie euch ausgedacht habt:

ausriss_pnp

Und vor allem: Man könnte auf Vorrat schon mal ein paar weitere für das Sportressort (oder auch für andere) vorformulieren, beispielsweise:

  • Kraft durch Freude
  • Arbeit macht frei
  • Zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl

Bin zuversichtlich, dass euch noch das eine oder andere einfallen wird.

(Warum ihr die Geschichte allerdings nicht gleich „Der Stürmer“ genannt habt, erschließt sich mir noch nicht so ganz…)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Klaus Jarchow

    Nahörnsema – die Leni Riefenstahl war doch keine Nazi. Die hat auf dem Berghof nur manchmal aushilfsweise gekellnert.

  2. S. Michael Westerholz

    DieÜberschrift ist ein weiterer Beweis dafür, dass es zu einer umfassenden Allgemeinbildung nicht mehr reicht. Umso wichtiger, dass Sie´s öffentlich angeprangert haben, wie gefühllos dort in einer PNP-Redaktion gearbeitet wird
    Danke!

  3. hg

    Berechtigter Einwand. Auf der anderen Seite braucht man schon ein vertieftes historisches Wissen, um hier überhaupt ein Problem zu erkennen – ganz ähnlich übrigens auch bei „Jedem das seine“.

    Nur frage ich mich gleichzeitig, ob es bei der Problematisierung solcher Redewendungen wirklich noch darum geht, die Sprache von Nazi-Ausdrücken sauber zu halten, oder darum, sich als Wissender von den Unwissenden abzugrenzen.

    Ich vermute, der Lokal- oder Sportredakteur wollte hier nur ein wenig (schlecht) pathetisch formulieren, aber nicht unbedingt auf den Riefenstahl-Film anspielen.

    Man darf also auf das Problem hinweisen, sollte aber nicht gleich die Nazi-Keule schwingen.

  4. Chat Atkins

    @ hg: Mit dieser Begründung könnte man als Sportreporter dann ja auch eine Michael-Schuhmacher-Homestory mit ‚Mein Kampf‘ betiteln.

    Bei ‚Jedem das Seine‘ ist es wiederum etwas anderes: Das ‚Suum cuique‘ ist der Fundamentalsatz der römischen Rechtsprechung – und die Geschichte hört nicht deshalb Punkt 1933 auf, nur weil die deutschen Rinnstein-Nihilisten sich zwölf Jahre lang alles anverwandeln durften, was ihnen in ihr völkisches Ratatouille zu passen schien, also deshalb, weil sie ihr peinliches kulturelles Halbwissen über dem Buchenwald-Tor öffentlichkeitswirksam auch noch plakatierten.

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