Ich hatte früher (zugegeben: vor ca. 15 Jahren) ziemliche Probleme mit Anzeigen. Klassischer Konflikt in einer Tageszeitungsredaktion: Redaktion beklagt sich, dass die Anzeigen erstens zu viel Platz brauchen und zweitens redaktionelle Seiten verunzieren. Die Anzeigenleute wiederum ließen uns unverhohlen spüren, dass wir eigentlich nur Geld kosten und dass wir, wenn überhaupt, allenfalls dazu nutze sind, die Lücken zwischen den Anzeigen zu schließen. Eine ziemlich sozialromantische Ansicht also, wobei ich mir sicher bin, dass es diese Grabenkämpfe tendenziell immer noch in nahezu jeder Redaktion gibt.
Lerneffekt als Klein-Publizistmit eigenem Blog: Anzeigen sind nicht böse. Selbst wenn die reine Bloggerlehre gelegentliche Probleme mit dem Thema hat und das Platzieren von Werbung immer noch als potenzieller Sündenfall gilt. Da nutzt der verlegerische Pragmatismus: Dieses Blog kostet mich Zeit und Geld unddamit ich diesen Aufwand vor mir selbst rechtfertigen kann, gibt´s mit Werbung eine klitzekleine Refinanzerungsquelle. Mit Betonung auf: klitzeklein.In meiner Freiheit, das zu schreiben, was ich möchte, schränkt mich AdSense nicht ein, nur manchmal wundere ich mich: Anzeigen zur Bekämpfung von Haarausfall hatte ich hier auch schon drauf, wobei mir das Unglück des Kollegen M.erspart blieb, dass die Leser ziemlich deutlich gefragt wurden, ob sie sich gerne sexuellen Verlustierungen widmen würden.
Kurz gesagt: Werbung ist ok – ich empfehle der geneigten Leserschaft deswegen freundlichst die Beachtung der Anzeigen – und fühl mich dennoch als halbwegs vollwertiger Journalist.
Gratulation. Der erste Schritt zum Verleger ist getan. Als nächstes wäre die Schaffung der Stelle eines Anzeigenleiters an der Reihe.
Ab sofort werden wir natürlich scharf darauf achten, wie oft die Namen Nike, Coca Cola und Perwoll in Deinem Blog genannt werden.
Let’s generate additional revenues in new business. Recht so!
Es grüßt der Himmelstürmer