Crossmedia, Qualität und Konsequenz

Am Montag hatten die Kollegen des Medien-Ressorts vom Spiegel allen Grund zur Häme. Von FAZ bis SZ, so höhnte man in Hamburg, sei man dem Rauswurf eines gewissen Max Buskohl bei DSDS auf dem Leim gegangen und habe sich im Stile des Oberlehrertums darüber echauffiert, dass DSDS anscheinend gar nicht der Talentsuche diene, was insofern etwas doof sei, weil man da ja schon lange alles wisse und lediglich einem cleveren Marketinggetrommel von RTL und Bild folge. (Nebenbei bemerkt stimmt das sogar, man weiß in der Tat nicht erst seit dieser Woche, dass DSDS eine musikalische Soap-Opera ist, die mit Scouting und echten musikalischen Ambitionen so viel zu tun hat wie Bohlen mit Bach).

Well done also, Spiegel, und den Bedenkenträgern des Feuilletons der Konkurrenz gleich noch ordentlich eine drübergebrannt.

Blöd nur, wenn das eigene Haus dann crossmedial und als Konsequenz aus dieser Geschichte erst einmal die Printausgabe vom Montag am Samstag ein bisschen konterkariert.

 

Nachtrag: Nicht dumm übrigens, dieses 18jährige Kerlchen, das sich jetzt als Märtyrer stilisiert. Dem Stern hat er, vermutlich weil die ebenfalls in Hamburg sitzen, gleich auch noch ein Interview gegeben. Wer berät den Knaben eigentlich? Das ist echt professionell, was der da macht, wobei er es natürlich auch leicht gemacht bekommt, wenn sie ihm alle hinterher hecheln… Man wundert sich allerdings dann schon, dass journalistischen Marken wie diesen wirklich nichts besseres einfällt, als mit Mark Dingsbumms zu sprechen, einem 18jährigen, der lesen kann, einen Vertrag unterschrieben hat, sich an diesen Vertrag nicht halten will und jetzt gerade einen wunderbaren Medienhype inszeniert. Hallo? Spiegel? Sturmgeschütz??

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