Udo-Hype

Immer dann, wenn sich von der FAZ bis zur Bild alle einig sind, einer habe ein „Hammer-Album“ vorgelegt, packt mich die Skepsis. Und tatsächlich, auch im Fall der neuen Lindenberg-Platte darf man getrost davon ausgehen, dass Musikjournalisten auch nicht viel anders ticken als Reise- und Autojournalisten. Leg ihnen die Platte zeitig hin, lass sie an einem hübschen Event teilnehmen und mach ihnen klar, Udo sei jetzt irgendwie sowas wie Johnny Cash, jedenfalls dürfe man ihn ab sofort wieder cool finden, sogar das, worüber man vor Jahresfrist noch lauthals lachen durfte („Hinter dem Horizont“) – funktioniert einwandfrei. Lindenberg jedenfalls nölt wie immer und hat sich passenderweise auch noch Silbermond für einen Titel dazugeholt (schlimmer wäre echt nur noch „Wir sind Helden“ gewesen. Oder Nena, Udo und Judith Holofernes singen „Bitte gib mir nur…“). Interview mit Gott? Ach, Udo.

Bei „Wetten, dass…“ war er übrigens gestern auch noch, der Hammer-Panik-Rocker. Ich nehme an, er hat da niemanden weiter gestört.

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