Das tapfere Schneiderlein

“Ich möchte die Blogs nicht mit dem Onlinejournalismus vergleichen. Das hat nichts miteinander zu tun. Der Onlinejournalismus wird von Profis betrieben und die haben alles in allem den Ehrgeiz gelesen zu werden. Ob der Blogger diesen Ehrgeiz hat, ist ja eine offene Frage – jedenfalls die Mittel gelesen zu werden, hat er meistens nicht”

Gerhard Rettenegger, einer meiner Lieblings-Kollegen und einer der Autoren von „Universalcode“, hat die Gelegenheit genutzt und Wolf Schneiders (angeblich) letzten Auftritt als Lehrer in Salzburg verfolgt. Danach hat er ihn interviewt und Schneider hat mal wieder gezeigt, warum es Menschen gibt, die ihn hemmungslos verehren – und auch solche, die sein Selbstbewusstsein hart an der Grenze zur Selbstverliebtheit ansiedeln.

Über Schneiders Auffassungen zum Thema Sprache mag ich nicht lange debattieren (da hat er meistens recht). Sein Selbstverständnis von Journalismus aber, das er auch in diesem Interview nochmal erzählt, das kommt mir gerade vor wie das Abschiedsmanifest einer ganzen Generation, einer ganzen Epoche. Und wenn ich Zitate wie das eingangs erwähnte höre, dann bin ich nicht unglücklich, dass wir anderen Zeiten entgegen gehen. Trotzdem alles Gute, Wolf Schneider.

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