Mein kleines Tagebuch vom Medienwandel…

Die Tage mal einen kurzen Blick auf das ganz persönliche Medien-Logbuch für den August geworfen. Feststellung danach: Die Sache mit diesem Medienwandel geht tatsächlich noch schneller als sich das selbst…

Wenn Journalismus zum Posing wird

Smartphones, Apps und Social Media: Damit ließe sich ein komplett neues journalistisches Storytelling definieren. Bisher aber kommt nicht sehr viel mehr raus als langweiliges Posing und ein paar Kommunikationsattrappen. Kein Wunder, dass die Polarisierung ganzer Gesellschaften immer schneller vorwärts geht.

Polarisierung: Der Deutsche hat es lieber faktisch

Gemessen an vielen anderen Gesellschaften geht es uns in Deutschland prächtig, wenn es um das Vertrauen in Medien geht. Und um einen gemeinsamen gesellschaftlichen Konsens. Der Digital News Report 2017 des Reuters Institute kommt jedenfalls zu dem Ergebnis, dass sich in Deutschland vieles in der Mitte abspielt. Dass es eine Polarisierung wie beispielsweise in den USA oder neuerdings auch in Großbritannien nicht gibt. Und dass Populismus trotz einer AfD in Deutschland immer noch nicht sehr salonfähig ist.

Spiegel Daily: Nur 1 Minute Lesezeit!

Seit Dienstag, 17 Uhr, gibt es "Spiegel Daily". Ein Projekt, das nicht nur mal eben die Zukunft von Tageszeitungen neu definieren wollte, sondern zudem dem gebeutelten Haus auch ein paar Erlöse bescheren sollte. Nach dem Blick auf die Erstausgabe ahnt man: Bis dahin ist es noch ein sehr langer Weg.

Der digitale Kreativitäts-Schub im Journalismus

Streaming-Angebote im Netz boomen, während TV immer öder wird. Kreativer Journalismus sammelt mal eben Millionen für seine Finanzierung ein, während konventionelle Angebote in Routine erstarren. Der Trend: Der digitale Wandel setzt enorme kreative Potentiale frei - nur nicht bei jedem...

Vier Wünsche an die neue Tageszeitung

Es könnte alles so einfach sein: Heute früh ist die Mail des zuständigen Kollegen der offensichtlich etwas erratisch kommunizierenden Tageszeitung gekommen - und siehe da, die Sache hat sich geklärt: Ich hatte nach einem Zustell-Reklamations-Formular gegoogelt und bin auf einem alten gelandet, das irgendwo noch im Nirvana des Netzes vorhanden war. Deswegen eine leere Antwort und das beim Leser zurückbleibende Gefühl, dass man sich nur sehr bedingt um ihn kümmert. Der Kollege hat eine ausgesprochen freundliche Mail geschrieben und schon ist alles wieder gut.

Das Mittelmaß ist am Ende

Nach zwei Monaten als Abonnent einer Allerweltszeitung gebe ich wieder auf. Mit der Erkenntnis, dass weder dieses Internet noch die Umsonst-Kultur der größte Feind dieser Blätter sind. Viel gefährlicher: gelebtes Mittelmaß und eine erstaunliche Wurstigkeit in einer Branche, in der man so etwas Altmodisches wie Leidenschaft immer noch gut gebrauchen könnte.