famous last words…

…zum verlust der buli-rechte bei premiere. eigentlich dachte ich, es wäre alles dazu gesagt, aber indiskretion ehrensache bringt noch ein paar aspekte, die ich nicht bedacht hatte, wenngleich ich sie ganz und gar nicht so sehe.

muss ich jetzt mitleid mit kofler haben und muss ich die dfl-manager als kurzsichtig schelten? sicher nicht – denn kofler hat sich schlichtweg verzockt, nichts anderes. ursprünglich war ich ja der ansicht, dass er aus den desaströsen fehlleistungen bei premiere zu kirch-zeiten etwas gelernt habe. zumindest dachte ich, es wäre inzwischen überall angekommen, dass derjenige, der versucht, der breiten masse (und die ist nunmal nicht pay-kunde) den fußball zu nehmen, sich danach in etwa der beliebtheit von osama bin laden erfreuen darf (oder wenigstens der von s. effenberg). soo lange ist das doch alles nicht her, als ran plötzlich zur popularitätssteigerung von premiere erst um 20.15 uhr senden sollte. nur noch mal zur erinnerung: premiere gewann keinen einzigen kunden mehr, sat 1 wurde abgewatscht und leo k., damals noch herrscher über beide, hat viel unfreundliches über sich lesen müssen.

der dfl blieb so gesehen nichts anderes übrig: fußball weitgehend ins pay-tv zu verlegen, funktioniert hier nicht. da kann man hundertmal auf england oder spanien verweisen, der tv-markt in deutschland ist so unterschiedlich wie es christian wörns und ronaldinho sind. der volkssport braucht reichweite und die bekommt man eben nicht über pay-tv.

um die qualität der übertragungen mache ich mir keine sorgen. fußball-know-how von a nach b zu transferieren hat etliche male funktioniert, sogar tm3 hat mal ganz anständig champions league übertragen. herrn reif wird es ziemlich egal sein, welche farbe das mikro hat, in das er spricht. und um die preise sorge ich mich auch nicht: premiere war das m.e. eh schon an der obersten schmerzgrenze.

zwei sachen noch, die mich bei der ganzen geschichte wundern. erstens: dass kofler offenbar alles auf eine karte gesetzt hat und ein plan b tatsächlich nicht zu existieren scheint. das argument, man habe jetzt mehr finanziellen spielraum, kann er ja nicht wirklich ernst gemeint haben.

und zweitens, siehe auch den eintrag davor: dass man bei der debatte nicht erkennt, wie sehr sich gewichte im deutschen tv-markt plötzlich verschieben. nicht nur, was die player angeht, sondern auch die konkurrenz zwischen kabel und dsl.

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