Warum Journalisten mit „Bild“ nicht gemeinsame Sache machen sollten

Klar gehört es für den seriösen Journalisten zum common sense, über „Bild“ die Nase zu rümpfen. Und ebenso klar gehört es zum guten Ton, sich regelmäßig darüber auszulassen, wie blöd doch die Leute…

Das ist ebenso müßig wie langweilig.

Interessanter und diskussionswürdig finde ich diesen Ansatz:

„(…)Auch für viele Journalisten gehört BILD längst zur Pflichtlektüre, wie eine Untersuchung des Medienwissenschaftlers Carsten Reinemann von der Universität Mainz ergab. Er ermittelte schon 2003, dass rund zwei Drittel der befragten Journalisten neben Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung täglich auch BILD lesen, um „die Anschluss- und Konkurrenzfähigkeit der eigenen Berichterstattung beim Publikum sicherzustellen“. Boulevard-Magazine, selbst die der öffentlich-rechtlichen TV-Programme wie „Brisant“ in der ARD und das ZDF-Pendant „Hallo Deutschland“, greifen am frühen Abend regelmäßig die Themen auf, die das Blatt schon am Morgen „auf den Markt geworfen“ hatte. (…)

Horst Müller (53) ist Professor für Redaktionspraxis an der Hochschule Mittweida (FH), im Fachbereich Medien – und hat das treffend beobachtet.  Also, wenn wir schon über „Bild“ lamentieren – dann sollten wir uns schon auch mal ans eigene Näschen fassen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Natürlich müssen wir die „Bild“ lesen. Aber uns die Agenda von ihr diktieren lassen, das müssen wir wirklich nicht.

Den ganzen Beitrag gibt´s hier.  

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