Precht, Welzer und die Schlafschafe
Spätestens seit der Pandemie und all ihren Unannehmlichkeiten kennen wir das Spiel auch in Deutschland nur zu gut: Wenn man irgendwas nicht versteht oder es läuft nicht ganz so, wie…
Spätestens seit der Pandemie und all ihren Unannehmlichkeiten kennen wir das Spiel auch in Deutschland nur zu gut: Wenn man irgendwas nicht versteht oder es läuft nicht ganz so, wie…
Diese Tage mal habe ich einen Podcast aufgenommen mit jemanden, der sich mit Podcast und Audio sehr viel besser auskennt als ich. Christian Bollert ist Gründer und Geschäftsführer von detektor.fm, eines der interessantesten Audioprojekte, die es in Deutschland gibt (den Link zur Folge bekommen Sie am Ende dieses Newsletters). Irgendwann in der Folge, eher beiläufig, sagt Christian Bollert einen zumindest für mich entscheidenden Satz: Podcasts, das bedeute häufig ja auch, zwei (oder mehreren) Menschen beim Denken zuzuhören.
Irgendwann, gefühlt vor Dekaden, habe ich mal gelernt: Haltung hat in Medien und Kommunikation nicht zu suchen, speziell im Journalismus nicht. Und auch, wenn das inzwischen viele andere sehen, sollte man dabei bleiben: Meinung gerne, Haltung nein.
Journalisten und andere Medienmenschen hatten früher einen ebenso simplen wie klaren Auftrag: Mach guten Content, der Rest kommt von alleine. Ersteres ist immer noch das Kerngeschäft, zweitens stimmt leider nicht mehr.
"Snackable", das ist so wie die echten Snacks im Leben. Haben wenig Nährwert und machen dick und träge. Zeit, den Unsinn als das zu benennen, was er ist.
Digitales Leben, schön und recht. Aber gerade das dann doch irgendwie kaum mehr abstreitbare Ende der Pandemie-Schrecken zeigt auch etwas anderes: Das echte Leben lässt sich nicht durch ein virtuelles ersetzen. Für viele Tech-Unternehmen und Digital-Strategen heißt es jetzt: umdenken, die Party ist vorerst vorbei.
Diese Woche ist hier eine interessante Nachricht aufgeploppt: Eine PR-Agentur will ermittelt haben, dass LinkedIn die wichtigste Informations-Quelle ist. Zumindest für (Digital-)Entscheider und alle, die sich dafür halten.
Fühlen Sie sich auch manchmal so richtig hip? Sie nutzen viele digitale Technologien wie Zoom und denken, die Pandemie habe Sie so richtig vorwärts gebracht, zumindest in Sachen Digitalisierung? Ging mir auch lange Zeit so, wenn ich morgens meine technische Schaltzentrale angeworfen habe. Inzwischen ist dieses Hochgefühl einer leisen Ernüchterung gewichen.
Was braucht man, wenn man in der digitalen Medien-Welt Zukunft haben will? Selten waren die Antworten auf diese Frage so klar: Digitales Audio, Bewegtbild – und Newsletter. Die “großen Drei” sind der neue Standard.
Audio, Video, doch lieber ein Text? Das ist die falsche Frage. Stattdessen: gutes Storytelling, Narrative – und die Darstellungsform ist egal.