Auf dem Weg in eine bessere digitale Zukunft

Als das "alte" Jahrzehnt zu Ende ging, habe ich mir den Frust von der Seele geschrieben. Über die Entwicklungen der letzten zehn Jahre, die passenderweise im ganz besonders irrsinnigen 2019 kumulierten. Es war ja schließlich nicht nur der Zustand der Debatten-Unkultur im Netz, den man bedenklich finden musste (und muss). Auch viele andere Dinge im digitalen Leben waren (und sind) nicht so, wie man sie gerne hätte. Ich glaube trotzdem: Mit ein bisschen Glück wird die folgende digitale Dekade eine deutlich bessere.

Rezo und die Rockstars

Rezo auf den Titeln von "Spiegel" und "Stern", die Grünen als neue stärkste Partei, Kanzler Habeck ante Portas (oder doch lieber Frau Baerbock?) und die ganze Politik im Umbruch, die Jugend übernimmt das Kommando: Das aktuell als plausibel erscheinende Weltbild ist von allem symptomatisch dafür, wie sich Journalismus und soziale Netzwerke inzwischen gegenseitig hochschaukeln: immer schneller, lauter, schriller, zugespitzter. Da wird aus einem harmlosen YouTuber plötzlich ein Mann, der Regierungen stürzen kann und eine Partei wird innerhalb von zwei Jahren von der kleinsten zur größten Partei.

Twitter und Facebook: Gehen oder bleiben?

Jeden Tag, wenn ich meine Social-Media-Kanäle öffne, kommt dieses merkwürdige Gefühl auf, das mit Ambivalenz wenigstens halbwegs vernünftig beschrieben ist. Auf der einen Seite durchaus so was wie Freude, weil es Nachrichten und Menschen gibt, die man immer wieder gerne liest. Gleichzeitig kommt aber auch die Ahnung, dass es mir in absehbarer Zeit die Laune verhageln wird. Weil soziale Netzwerke ja auch immer das sind: latente Zeitverschwendung, eine Bühne für selbstverliebte Narzissten, Schauplatz von Pöbeleien und Ausfälligkeiten, dazu muss man nicht Franck Ribéry sein. Was überwiegt? Keine Ahnung. Hängt mit der Tagesform zusammen; mit meiner eigenen und mit der der anderen.