Zoomer, erster Eindruck

Ja, vermutlich ist genau das das Problem: Ich bin zu alt für zoomer.de. Zu wenig hip, zu wenig cool, zu konservativ und zu sehr versessen auf Inhalte. Zoomer duzt mich konsequent, was mich ziemlich nervt. Zoomer ist knallegrün, was meine Augen stört. Zoomer ist an irgendeinem Reißbrett entstanden und leidet de facto an den selben Problemen, wie seine Vorgängerprojekte, insbesondere das unsägliche „Business News“ auch. Der Herr Madzia ist zwar jetzt weg, aber die Krankheiten sind die gleichen. Zoomer ist steril und öde und irgendwie sehr gewollt. Und Nachrichten mit Community-Faktor, grundgütiger Himmel – was ist das denn?

Sogar der arme Uli Wickert muss jetzt ganz hip videobloggen und wirkt dabei in etwa so, als hätte man Stefan Aust als nächsten Job angetragen, Kolumnen für StudiVZ zu schreiben. Hilft auch nix, dass Wickert vor einer Bücherwand im heimischen (?) Büro sitzt und sich von einer Kamera statt wie bisher sechs oder sieben Kameras einfangen lässt (geschminkt ist er glaube ich auch nicht).

Wie auch immer: Journalismus lebt in erster Linie von seiner Substanz und nicht von Reißbrett-Strategien. Klar ist es noch viel zu früh, um über dem Projekt den Stab zu brechen. Aber wenn sie schlau sind bei Holtzbrinck, dann rekapitulieren sie wirklich nochmal die Schicksale der Vorgänger-Projekte. Auf dem Reißbrett waren die auch ganz hübsch.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Chat Atkins

    Summer zeigt doch sehr schön, wie deutsche Großverleger junge Menschen einschätzen.

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