Marie Kondo rettet die Medien
Die Tage habe ich mal wieder ordentlich aufgeräumt. Gelegentlich befällt mich so ein Rappel, dann mutiere ich zur deutschen Ausgabe von Marie Kondo.
Die Tage habe ich mal wieder ordentlich aufgeräumt. Gelegentlich befällt mich so ein Rappel, dann mutiere ich zur deutschen Ausgabe von Marie Kondo.
Mathias Döpfner hat sich offiziell geschlagen gegeben. Das kommt selten genug vor, deswegen darf man das an dieser Stelle schon mal ausdrücklich erwähnen. Wem der Springer-Chef zähneknirschend zum Erfolg gratuliert hat und warum die Branche dennoch einen alten Fehler womöglich neu begeht.
der Bundeskanzler will nicht tanzen. Also, zumindest bei TikTok nicht. Grundsätzlich ist das keine schlechte Idee, weil man ja erstens Olaf Scholz nicht unbedingt beim Tanzen zuschauen will und man zweitens das Gefühl nicht loswird, dass so ein Bundeskanzler Wichtigeres zu tun haben könnte, als bei TikTok zu tanzen oder den Inhalt seiner Aktentasche zu präsentieren. Die Meldung, dass es einen Scholz-Account bei TikTok gibt, zeigt ungewollt aber anderes: TikTok, Insta et al. sind mehr Media als Social.
Mal angenommen, ich würde diesen Text komplett von einer KI schreiben lassen – würden Sie ihn dann noch lesen wollen? Falls ja, hätte ich etwas falsch gemacht. Warum wir einen Kampf gegen die KI schon verloren haben und uns dennoch diese Technologie zunutze machen können (und auch sollten).
Vor etlichen Jahren wartete ein damals durchaus bekannter Verlagsmanager mit einer interessanten Prognose auf: In nur wenigen Jahren werde Google pleite sein. Wie er diese ulkige Einschätzung begründete, weiß ich nicht mehr. Sinngemäß aber schätzte er die Lage so ein, dass dieses Internet nur eine Modeerscheinung und das Geschäft mit der Suche in ebendiesem Netz nicht von Dauer sei.
Technologie ist nicht einfach nur Handwerkszeug, sondern ändert unsere Berufsbilder. So ist das auch bei der KI.
Was man bei den ganzen Debatten über KI gerne übersieht: Die Veränderungen gehen viel weiter, als dass man einfach jetzt mit ein paar neuen Tools arbeiten könnte. Stattdessen entsteht gerade mal wieder ein völlig neues Ökosystem für Medien und Kommunikation, auch wenn wir momentan noch keine Ahnung haben, wie das aussehen könnte.
Im texanischen Austin findet gerade die SXSW statt – eine Digitalkonferenz, die weitaus spannender ist als das, was man in Europa gemeinhin so findet. Wenig überraschend: Dort wird gerade sehr, sehr viel über KI geredet. Nein, nicht darüber, wie man Chat GPT richtig bedient. Sondern darüber, wie eine (Medien-)Gesellschaft aussehen könnte, die durch KI ganz anders sein wird als das, was wir bisher kennen.
Das Zeitalter von Web und App geht schneller zu Ende als gedacht. Ab jetzt geht wieder alles auf Null, sowohl unsere Inhalte als auch die Geschäftsmodelle. Die KI ist das neue Google und die Suchmaschinen und Smartphones von heute wirken plötzlich wie die „Portale“ von gestern…
Der Umgang mit KI wird künftig zu unserem Handwerk gehören. So, wie wir beim Übergang in das Computer-Zeitalter lernen mussten, wie man mit diesen Dingern arbeitet. Oder als das Netz kam. Jetzt ist es wieder: Das KI-Zeitalter beginnt. Und wer nicht mitgeht, der bleibt zurück. So einfach ist das.